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Wie lieben narzisstische Eltern?

  • Autorenbild: Helena Pfleiderer
    Helena Pfleiderer
  • 14. Dez.
  • 3 Min. Lesezeit
Eltern mit ihren Kinder gehen spazieren auf einer Wiese

Können narzisstische Mütter und Väter überhaupt ihre Kinder lieben? Was versteht man überhaupt unter elterlicher Liebe? Es ist ein schwieriges und zum Teil tabuisiertes Thema, denn, käme man zum Ergebnis, dass narzisstische Eltern ihre Kinder nicht lieben können/wollen – mal angenommen – würden sich ganz, ganz viele Kinder bzw. Erwachsene plötzlich ungeliebt fühlen. Und was passiert, wenn man Jemandem plötzlich das Gefühl entzieht, geliebt zu worden zu sein? Richtig: man bekommt schwere psychische Probleme, kann vielleicht seiner Arbeit nicht nachgehen, liegt nur im Bett und weint, bekommt Burnout, Ängste, Depressionen, Panikattacken usw. Auch Suizidalität kann sich einstellen, denn der Schmerz kann gewaltig sein.

Die gute Nachricht ist: ja, auch narzisstische Eltern lieben (meistens) ihre Kinder.

Die schlechte Nachricht ist: narzisstische Eltern lieben anders!

Was ist diese Andersartigkeit? Psychisch gesunde Eltern lieben ihre Kinder, für das, was die Kinder sind, mit ihren guten und mit ihren weniger guten Seiten. Sie lassen das Kind sich entfalten, ohne es in einem Korsett zwingen zu wollen. Ihnen ist wichtig, dass das Kind glücklich und zufrieden ist, als das es etwas repräsentiert. Verstehen Sie mich nicht falsch: natürlich gibt es Grenzen für jedes Kind und seine Erziehung ist enorm wichtig. Jedoch sind diese Grenzen immer gleich und nicht willkürlich gestellt, z.B. je nach Laune des Elternteils. Außerdem machen diese Grenzen nachvollziehbar, wozu sie dienen. Die Grenzen dienen nämlich dem Wohl des Kindes und haben gar nichts mit dem Bild zu tun, dass eine Familie nach außen zeigen möchte, die sog. Fassade. Den Ausdruck „Was sagen die Anderen, was sagen die Nachbarn?“ hört man nur aus dem Mund narzisstischer Eltern. Gesunde Eltern lassen ihr Kind seinen Kleidungsstil haben, wenn es so will. Sie lassen es auch den Beruf wählen, den es will. Selbstverständlich sollte man Aufklärung betreiben und dem Kind Vorteile und Nachteile diverser Berufe aus der eigenen Sicht erklären. Aber nur erklären, nicht die eigene Meinung aufdrücken, weil man denkt, man weiß alles besser (typisches Muster von Narzissten).  

Narzisstische Eltern hingegen knüpfen ihre „Liebe“ an Erwartungen: „Wenn du dies oder Jenes machst, dann liebe ich dich besonders“. Die Rolle ihrer Kinder wird denen von ganz klein auf festgeschrieben und ändert sich nur im „Notfall“, z.B. wenn ein Kind sich dieser Tyrannei entzieht und ein anderes Kind die Rolle des „schwarzen Schafs“ übernehmen muss. Das Kind und ggf. seine Geschwister werden in diesen Rollen gedrängt. In manchen narzisstischen Familien ist sehr wichtig, welche Schule das Kind besucht und was es studiert, es muss das Allerbeste sein. In anderen narzisstischen Familien wiederrum ist die Bildung des Kindes zweitrangig, denn das Kind soll sich nicht so weit entwickeln wie die Eltern, denn es wird in Konkurrenz zu Einem selbst gestellt. Das weckt den Neid des Narzissten, wenn Jemand vermeintlich besser als er selbst ist. Das Kind narzisstischer Eltern ist sozusagen der „verlängerte Arm“ seiner Eltern, hat Erwartungen zu erfüllen, die sich situationsbedingt und/oder willkürlich ändern können und es muss vor allem Einem diesen: den Narzissten. Das Kind ist die „Lebensversicherung“ des Narzissten und hat für ihn zu sorgen, wenn er alt oder krank wird. Dieses Muster sehen wir insbesondere bei narzisstischen Müttern, die dies von ihren Töchtern erwarten. Der Sohn der narzisstischen Mutter wiederrum wird eher auf dem Podest gestellt, denn er hat die Familie nach außen zu repräsentieren. Die Tochter andererseits soll es nicht so weit bringen wie die Mutter; die narzisstische Mutter beneidet meist ihre Tochter für Ihre Jugend und Schönheit. Narzisstische Eltern geben ihren Kinder Materielles, um sie dazu zu bringen, o.a. Ziele zu erreichen. Sie verbringen auch Zeit mit ihren Kindern, die sich von außen liebevoll aussieht, aber im Enddefekt, geht es ihnen immer um die Fassade.

Jetzt, liebe Leserinnen und Leser, müssen Sie selber ihr Urteil fällen, ob narzisstische Eltern ihre Kinder lieben. Es bleibt spannend!

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