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AutorenbildHelena Pfleiderer

Bin ich in einer toxischen Beziehung?

Zugegeben, das Wort "toxisch" hört sich furchtbar an und Keiner würde einfach so - ohne Weiteres - zugeben wollen, dass er/sie in einer toxischen Beziehung lebt. Toxisch ist eine Beziehung, die wie ein Gift auf uns wirkt, das uns langsam aber stetig vergiftet. Es saugt uns die positive Energie heraus und hinterlässt in uns eine alles umfassende Negativität. Mit anderen Worten: alles, was schön ist, wie Lebensfreude, Lebenslust, Liebe, Optimismus, Kreativität, Tatendrang - um Einiges zu nennen - schwindet langsam und macht Platz für alles, was schlecht ist, wie Wut, Trauer, Ärger, Schuldgefühle, Verlust von Interessen und Hobbys, soziale Isolation usw. Das hört sich dramatisch an und ist es auch oft. Die Rede ist hier von sog. Energievampiren, wie der Modename ist oder klassisch von Narzissten, wie in der Psychologie genannt.


Das Fatale ist oft, dass diese Menschen für die Betroffenen schwer als solche zu entlarven sind und erst nach Ablauf von mehreren Monaten oder gar Jahren, in manchen Fällen sogar Jahrzehnten in ihren wahren Absichten erkannt werden. Auch die Art der Beziehung, zu welcher man zu Narzissten steht, spielt eine Rolle: sind es z.B. die eigenen Eltern, ist es wahrscheinlich schwerer, zu handeln als wenn es der Partner ist oder "nur" ein Freund. Es könnte aber auch der Arbeitschef/Vorgesetzte oder der Kollege sein.


Mit ein paar Beispielen möchte ich Ihnen den Alltag mit einem Narzissten vergegenwärtigen: nach einer anstrengenden Arbeitswoche, sehnen Sie sich am Wochenende auf ein paar Stunden Extraschlaf vormittags. Nicht viele, um ihn nicht zu verärgern, sondern gerade so, dass es für Sie noch ausreicht. Falls Sie eine Wochenendbeziehung führen, verlassen Sie sich darauf, dass der Narzisst Sie "Mitte in der Nacht" wecken wird, um mit ihnen zu kuscheln/zu frühstücken/den Tag zu verbringen. Er kann nicht akzeptieren, dass Ihnen der Schlaf wichtiger als er selbst ist, der sein Wochenende mit Ihnen verbringen will. Schließlich ist er der Mittelpunkt! Oder aber, Sie sind mit ihrem Partner bei Freunden zu Besuch eingeladen. Plötzlich, gerade wenn Sie sich gut fühlen und sich mit den Gästen unterhalten, wird vom Narzissten Ihre Meinung für nichtig erklärt, im schlimmsten Fall mit einem Augenrollen, den anderen Gästen gegenüber. Ähnliches kann Ihnen im Restaurant passieren, wenn Ihr Narzisst offensichtlich mit der Kellnerin flirtet und Sie ihn im Nachhinein - nachdem Sie sich vorgetastet haben und den Zeitpunkt für richtig befunden haben - darauf ansprechen. Sie bekommen zu hören, dass Sie überreagieren, keinen Spaß verstehen, oder dass er es gut findet, wenn Sie eifersüchtig sind, dies sei schließlich ein Beweis Ihrer Liebe ihm gegenüber usw. Der gemeinsame Nenner all dieser Kommentare ist, dass Sie stets das Gefühl haben, die Welt nicht mehr zu verstehen. Ihr Bauchgefühl sagt Ihnen ununterbrochen, "hier stimmt etwas nicht", aber Ihr Kopf versucht Sie zu beruhigen, nach dem Motto: "so etwas gibt es doch nicht" oder "er (der Narzisst) ist eben halt etwas eigenartig". Oder, Sie geben sich selber die Schuld und hinterfragen sich.

Fakt ist, dass Ihnen ein toxischer Mensch in Ihrem Umfeld nicht gut tut. Es bleibt nur noch die Frage, wie Sie damit umgehen wollen, was Sie bereit sind, zu tun, um den Giftfluss zu stoppen. Erfahrungsgemäß suchen viele Menschen, die in solchen negativen Beziehungen stecken, psychotherapeutische Hilfe. Sind Sie Einer/Eine davon, können Sie mich darauf ansprechen, ich helfe Ihnen gerne!

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