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Beziehung narzisstischer Eltern zu ihren Kindern

  • Autorenbild: Helena Pfleiderer
    Helena Pfleiderer
  • 16. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Welche Art der Beziehung pflegt eine narzisstische Mutter oder ein narzisstischer Vater zu seinen Kindern? Gibt es Unterschiede dabei, ob es sich um ein Mädchen oder um einen Jungen handelt? Agieren Mütter anders als Väter? Zu allen diesen Fragen gibt es keine einheitliche Antwort: ja, es gibt oft Unterschiede zwischen den Geschlechtern, was oft mit der Art des Narzissmus zu tun hat (verdeckter vs. grandioser Narzissmus). Und das Geschlecht des Kindes spielt ebenfalls meist eine große Rolle, da es zu Rivalitäsdenken bei gleichgeschlechtlichem Elternteil führen kann - falls es sich um einen vordergründig somatischen, d.h. körperzentrierten Narzissten handelt.

Grundsätzlich hat ein narzisstischer Elternteil KEINE Beziehung zu seinem Kind als solches, sondern zu der Funktion, die dieses Kund verkörpern soll - nach Ansicht dieses Elternteils. So, wird dieses Kind gelobt, senn es gute Leistungen in der Schule oder im Sportverein bringt, jedoch auch getadelt und bestraft, wenn eben diese erwarteten Leistungen ausbleiben. Dabei ist auf das übertriebene Verhalten dieser Eltern zu achten. Es ist weit mehr als nur ein sorgevolles Verhalten, wenn plötzlich die Schulnoten sich verschlechtern sollten; vielmehr empört sich z.B. die Mutter und sagt Sätze, wie: "was sollen jetzt die Anderen über uns denken" oder "du hast mich vor der Mutter deiner Freundin blamiert" oder "du sollst ein berühmter Anwalt werden und mich und deinen Vater stolz machen".

Narzisstische Eltern sehen ihre Kinder als Verlängerung ihres eigenen Armes. Diese Kinder sollen u.a. die Träume der Eltern verwirklichen, die sie - aus welchem Grund ja auch immer - nicht in der Lage waren, selbst zu verwirklichen. Oder, sie sollen einen vorprogrammierten Weg gehen, welchen sich die Eltern für sie ausgedacht haben; hier könnten verschiedene Motive eine Rolle spielen. Z.B. könnte eine ängstliche Mutter unbedingt wollen, dass ihr Sohn einen "sicheren" Job findet und in ihrer Nähe bleibt, damit sie später (im Alter) von ihm versorgt wird. Oder sie möchte, dass ihre Tochter einen vergleichsweise wohlhabenden Mann heiratet und viele Kinder bekommt, damit sie keine Sorge haben muss, die Tochter lange finanziell unterstützen zu müssen und auch bei ihren Freundinnen mit den Enkelkindern angeben kann.

Die Kinder narzisstischer Eltern werden zu Instrumenten, mit welchen sie die "heile Familie" nach außen vorgaukeln können. Hinter verschlossenen Türen jedoch leiden diese Kinder extrem, da sie nicht sie selbst sein dürfen. Außerdem werden sie zu Energiequellen für diese toxische Eltern, die sogar vom Frust und Negativität der Kinder profitieren. Nicht selten kommt Neid dazu, was z.B. des Öfteren bei den Töchtern narzisstischer Mütter der Fall ist: die Tochter wird beneidet, weil sie jünger und hübscher ist, was naturgemäß auch zu erwarten ist. Solche Töchter neigen z.T. sogar zu Virilisierung, d.h. dass es sogar so weit kommen kann, dass sich ihre Hormone so umstellen, dass sie weniger weiblich/attraktiv aussehen, um die Gunst der Mutter zurückzubekommen.

Andere narzisstische Eltern neigen wiederum dazu, ihre Kinder emotional oder auch physisch zu vernachlässigen, da sie keine Bindung zu ihnen aufbauen können und sie nur als Last empfinden. Das sind oft Kinder, die sich außerordentlich in der Schule bemühen oder andere Hochleistungen bringen, nur um ein "Körnchen" Liebe und Aufmerksamkeit von ihren Eltern zu bekommen.

Die Zentralbotschaft bleibt jedoch, dass narzisstische Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder für ihre Seele zu lieben und sie liebevoll auf ihren Lebensweg zu begleiten, um ihre natürliche Persönlichkeit zu entfalten. Vielmehr erhalten diese Kinder Funktionen bzw. Rollen, die sie zu erfüllen haben.

Familienstreit

Sollten Sie sich von diesem Blog angesprochen fühlen und möchten Sie aus diesen dysfunktionalen Familienverstrickungen herauswachsen, lade ich Sie herzlich zu einer therapeutischen Begleitung in meiner Praxis oder in der online-Therapie ein.


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