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AutorenbildHelena Pfleiderer

Hochsensibilität: bin ich davon betroffen?

Viele von Ihnen kennen das vielleicht: wenn die Musik im Radio als zu laut empfunden wird im Vergleich zum Rest der Anwesenden und man irgendwann - wenn es schier unerträglich wird - darum bittet, die Lautstärke etwas herabzusetzen, und man prompt die Antwort bekommt: "meine Güte, bist du aber empfindlich!". Oder aber, wenn man mit seinen Freunden einen Einkaufsbummel an einem Samstag in der Stadt macht; das Wetter ist toll, die Fußgängerzonen voll mit Menschen. Die Geschäfte sind gut besucht, die Cafes draußen ebenfalls. Obwohl Sie anfangs gut gelaunt sind und den Tag genießen, wird es Ihnen irgendwann zu viel, Sie fühlen sich müde und ausgelaugt, bekommen womöglich Kopfschmerzen, möchten einfach nur noch weg. Ihre Freunde bzw. Freundinnen scheinen weiterhin den Tag in vollen Zügen zu genießen und bemerken nicht mal, dass es Ihnen nicht mehr gut geht. Resigniert machen Sie mit und sehnen sich dem Ende des Ausflugs herbei, damit Sie nach Hause können und sich dort von dem Tag erholen können. Ein letztes Bespiel: in Ihrem Team auf der Arbeit gibt es einen Kollegen mit Achselschweißgeruch; Ihnen wird es schon übel, sobald Sie den Konferenzraum betreten, aber Ihre Kollegen und Kolleginnen scheinen sich nicht daran zu stören, nicht mal Diejenigen, die direkt neben ihm sitzen. Sie fragen sich, ob diese nur aus Höflichkeit so tun, als würden Sie den unangenehmen Geruch nicht wahrnehmen oder ob sie es tatsächlich nicht riechen können.


Erklärungsmodelle, warum diese Situationen (und unendlich viele andere) hochsensiblen Menschen passieren - und anderen Menschen nicht, gibt es sehr viele; darauf möchte ich aber jetzt nicht eingehen. Grob kann man sagen: hochsensible Menschen verarbeiteten Sinneseindrücke viel intensiver als andere Menschen und zugleich filtern sie die Sinneseindrücke nicht oder nur wenig, so dass fast alles ins Gehirn hineindringt und verarbeitet werden muss. Dies führt freilich zur Überforderung, wenn man nicht bewusst und konsequent dagegen steuert. Man kann also beispielsweise Ruhephasen in seinem Alltag einplanen und man kann den Stresspegel gering halten. Andererseits sollte man sich auch die positiven Effekte des Hochsensibel-Seins vergegenwärtigen: höhere Intuition, sich um sich sorgen können, sich beim bloßen Anblick einer wilden Blumenwiese zutiefst erfreuen können u.v.m. Man ist oft kreativ oder künstlerisch begabt. Man kann Berufe auswählen, die die Hochsensibilitätsmerkmale zum eigenen Vorteil nutzen.


Zwei Sachen sollten Ihnen aber klar sein: 1. Hochsensibilität ist keine Krankheit. 2. Hochsensibilität kann zu einem Segen werden! Sprechen Sie mich an, wenn Sie vermuten, hochsensibel zu sein und damit nicht gut klar zu kommen.

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